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Gibt es meine Marke schon? So prüfen Sie die Verfügbarkeit Ihrer Wunschmarke

Eine professionelle Markenrecherche ist vor jeder Anmeldung unverzichtbar. Sie schützt vor kostspieligen Konflikten und optimiert die Erfolgsaussichten. Die Komplexität erfordert systematisches Vorgehen und juristische Expertise. Erfahren Sie, wie Sie Ihre Marke richtig prüfen und sicher anmelden.

Das Wichtigste im Überblick

Warum eine Markenrecherche vor der Anmeldung entscheidend ist

Bevor Sie Ihre Marke anmelden, steht eine fundamentale Frage im Raum: Gibt es meine Marke bereits oder würde meine Marke verletzend in bestehende Markenrechte eingreifen? Diese scheinbar einfache Frage kann über Erfolg oder Misserfolg Ihrer Markenanmeldung entscheiden. Eine gründliche Markenrecherche ist nicht nur empfehlenswert, sondern absolut notwendig, um kostspielige Konflikte und rechtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden.

Die Markenlandschaft ist komplex und vielschichtig. Täglich werden neue Marken angemeldet, und bereits bestehende Rechte können Ihrer geplanten Marke im Weg stehen. Ohne eine professionelle Prüfung riskieren Sie nicht nur die nachträgliche Löschung Ihrer Anmeldung, sondern auch Abmahnungen und Schadensersatzforderungen von Inhabern älterer Markenrechte.

Die rechtlichen Grundlagen der Markenrecherche

Das deutsche Markengesetz (MarkenG) und die europäische Unionsmarkenverordnung (UMV) bilden die rechtliche Grundlage für Markenrechte in Deutschland beziehungsweise in der EU. Markenrechte können durch die Eintragung in das Markenregister, durch Benutzung eines Zeichens im geschäftlichen Verkehr oder durch notorische Bekanntheit entstehen. Dies bedeutet, dass nicht nur eingetragene Marken, sondern auch Benutzungsmarken und notorisch bekannte Zeichen Ihrer Markenanmeldung entgegenstehen können.

Die Prüfung auf absolute Schutzhindernisse erfolgt durch das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) oder das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO). Diese Markenämter prüfen jedoch nicht auf relative Schutzhindernisse, also Konflikte mit älteren Markenrechten. Hier liegt die Verantwortung beim Anmelder oder seinem Vertreter.

Bei der Beurteilung von Markenähnlichkeit wenden die Gerichte den Grundsatz der Gesamtbetrachtung an. Dabei werden die Zeichen nicht isoliert betrachtet, sondern in ihrer Gesamtheit unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls. Besonders relevant sind dabei die Ähnlichkeit der Zeichen, die Ähnlichkeit der Waren und Dienstleistungen sowie die Kennzeichnungskraft der älteren Marke. Diese Faktoren stehen dabei miteinander in Wechselwirkung.

Umfang und Methoden der Markenrecherche

Eine professionelle Markenrecherche geht weit über eine einfache Suche in den Markenregistern hinaus. Sie umfasst verschiedene Ebenen und Datenquellen, die systematisch durchsucht werden müssen.

Deutsche Markenrecherche

Die Recherche beginnt mit dem deutschen Markenregister des DPMA. Hier sind alle nationalen deutschen Marken erfasst, die seit 1894 angemeldet wurden. Die Suche erfolgt sowohl nach identischen als auch nach ähnlichen Zeichen mit denselben oder ähnlichen Waren- und Dienstleistungen.

Europäische Markenrecherche

Seit 1996 können Unionsmarken beim EUIPO angemeldet werden, die in allen EU-Mitgliedstaaten Schutz gewähren. Diese Marken haben häufig Vorrang vor nationalen Marken, da sie oft früher angemeldet werden und einen breiteren Schutzumfang bieten. Die Erfahrung zeigt, dass EU-weite Markenanmeldungen oft die wirtschaftlichste Lösung darstellen – ein Aspekt, den Markenprofi24 in der Beratung regelmäßig hervorhebt.

Internationale Markenrecherche

Das Madrider System ermöglicht die internationale Registrierung von Marken in über 130 Ländern. Auch diese Marken können deutschen Anmeldungen entgegenstehen, wenn sie Schutz für Deutschland beanspruchen.

Recherche in Unternehmensregistern

Firmennamen, Firmenlogos und Geschäftsbezeichnungen können ebenfalls Markenrechte begründen. Daher ist eine Prüfung der Handelsregister und Gewerbeanmeldungen im Vorfeld Ihrer Markenbenutzung beziehungsweise Markenanmeldung anzuraten.

Domain- und Internetrecherche

Domainnamen können als Kennzeichen fungieren und Markenrechte begründen. Eine Recherche in den Domain-Datenbanken sowie eine allgemeine Internetrecherche sind daher im Vorfeld Ihrer Markenbenutzung beziehungsweise Markenanmeldung zu empfehlen.

Arten der Markenähnlichkeit und Verwechslungsgefahr

Die Beurteilung der Markenähnlichkeit erfolgt auf drei Ebenen, die alle gleichermaßen relevant sind und sich gegenseitig beeinflussen können.

Visuelle Ähnlichkeit

Die visuelle Ähnlichkeit betrifft das Erscheinungsbild der Marken. Hierbei werden Schriftbild, Gestaltung, Farben und grafische Elemente der Zeichen verglichen. Lediglich geringfügige Abweichungen reichen oftmals nicht aus, um eine Verwechslungsgefahr auszuräumen, insbesondere dann nicht, wenn die Zeichen in derselben Branche verwendet werden.

Phonetische Ähnlichkeit

Die klangliche Ähnlichkeit ist besonders relevant, da Marken häufig mündlich kommuniziert werden. Hierbei wird die Aussprache der Zeichen verglichen, wobei zum Teil auch verschiedene Dialekte und Ausspracheweisen berücksichtigt werden müssen.

Begriffliche Ähnlichkeit

Die begriffliche Ähnlichkeit bezieht sich auf die Bedeutung beziehungsweise Semantik der Zeichen. Synonyme oder sinnverwandte Begriffe können eine Verwechslungsgefahr begründen, auch wenn sie visuell und phonetisch unähnlich oder nur geringfügig ähnlich sind.

Besonderheiten bei verschiedenen Markenformen

Die Markenrecherche muss je nach Markenform angepasst werden, da unterschiedliche Schutzumfänge und Verwechslungsrisiken bestehen.

Wortmarken

Bei Wortmarken steht der Schutz des reinen Wortlauts im Vordergrund. Die Recherche umfasst identische und ähnliche Begriffe, wobei verschiedene Schreibweisen, Plural- und Singularformen sowie fremdsprachige Übersetzungen berücksichtigt werden müssen.

Bildmarken

Bildmarken erfordern eine visuelle Ähnlichkeitsrecherche, die sich auf grafische Elemente, Formen, Farben und Gestaltungselemente konzentriert. Hierbei ist die Wiener Klassifikation relevant, die Bildbestandteile systematisch kategorisiert.

Wort-Bildmarken

Bei kombinierten Marken müssen sowohl die Wort- als auch die Bildbestandteile recherchiert werden. Dabei ist zu beachten, dass der Schutzumfang von der Dominanz der einzelnen Elemente abhängt.

Praktische Durchführung der Markenrecherche

Die systematische Durchführung einer Markenrecherche erfordert methodisches Vorgehen und Erfahrung im Umgang mit den verschiedenen Datenbanken und Recherchetools.

Vorbereitung der Recherche

Zunächst müssen die relevanten Waren- und Dienstleistungsklassen nach der Nizzaer Klassifikation bestimmt werden. Diese Klassifikation unterteilt alle Waren und Dienstleistungen in 45 Klassen und bildet die Grundlage für die Markenrecherche.

Suchstrategie entwickeln

Die Entwicklung einer effektiven Suchstrategie ist entscheidend für den Erfolg der Recherche. Dies umfasst die Festlegung von Suchbegriffen, die Berücksichtigung von Synonymen und Varianten sowie die Bestimmung des geografischen Suchbereichs.

Bewertung der Rechercheergebnisse

Die gefundenen Marken müssen hinsichtlich ihrer Ähnlichkeit und Verwechslungsgefahr bewertet werden. Dies erfordert juristische Expertise und Erfahrung in der Markenrechtsanwendung.

Typische Fallkonstellationen und Lösungsansätze

In der Praxis treten verschiedene Situationen auf, die eine differenzierte Betrachtung erfordern und unterschiedliche Lösungsansätze ermöglichen.

Identische Marken in unterschiedlichen Klassen

Wenn eine identische Marke bereits für andere Waren- oder Dienstleistungen eingetragen ist, hängt die Anmeldbarkeit von der Bekanntheit der älteren Marke und der Ähnlichkeit der Branchen ab. Bei berühmten Marken kann auch klassenübergreifender Schutz bestehen.

Ähnliche Marken in derselben Branche

Dies ist der kritischste Fall, da hier die höchste Verwechslungsgefahr besteht. Oft ist eine Anmeldung nicht möglich, es sei denn, die Ähnlichkeit ist so gering, dass keine Verwechslungsgefahr besteht.

Geographisch begrenzte Rechte

Bei rein nationalen Marken kann eine Anmeldung in anderen Ländern dennoch möglich sein. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, da beispielsweise internationale Marken oder Unionsmarken entgegenstehen können.

Professionelle Unterstützung bei der Markenrecherche

Eine professionelle Markenrecherche erfordert nicht nur Zugang zu den verschiedenen Datenbanken, sondern auch die Expertise zur rechtlichen Bewertung der Ergebnisse. Markenprofi24 verfügt über die notwendige Erfahrung und die technischen Ressourcen, um umfassende Recherchen durchzuführen.

Die Kanzlei nutzt professionelle Recherche-Tools und Datenbanken, die über die öffentlich zugänglichen Informationen hinausgehen. Dabei werden nicht nur aktuelle Markenbestände abgefragt, sondern auch Anmeldungen berücksichtigt, die sich noch im Prüfungsverfahren befinden.

Umfassende Ähnlichkeitsrecherche

Eine systematische Ähnlichkeitsrecherche berücksichtigt alle relevanten Aspekte der Markenähnlichkeit. Dabei werden sowohl automatisierte Suchverfahren mit KI-Unterstützung als auch manuelle Prüfungen durch erfahrene Markenanwälte eingesetzt.

Bewertung der Verwechslungsgefahr

Die rechtliche Bewertung der Rechercheergebnisse ist ein komplexer Prozess, der juristische Expertise erfordert. Hierbei wird nicht nur die objektive Ähnlichkeit der Zeichen bewertet, sondern auch die Marktgegebenheiten und die Verkehrskreise berücksichtigt.

Strategische Beratung

Basierend auf den Rechercheergebnissen können individuelle Strategien für die Markenanmeldung entwickelt werden. Dies kann die Modifikation des geplanten Zeichens, die Einschränkung des Schutzumfangs oder alternative Schutzstrategien umfassen.

Aktuelle Entwicklungen in der Markenrecherche

Die Digitalisierung hat die Markenrecherche grundlegend verändert und neue Herausforderungen geschaffen. Moderne Recherche-Tools ermöglichen heute umfassendere und präzisere Suchen, gleichzeitig steigt die Komplexität durch die Vielzahl der zu berücksichtigenden Datenquellen.

Künstliche Intelligenz in der Markenrecherche

KI-basierte Recherche-Tools können heute auch optische, semantische und phonetische Ähnlichkeiten automatisch erkennen und bewerten. Dies erhöht die Effizienz der Recherche, ersetzt aber nicht die juristische Bewertung durch erfahrene Markenrechtler.

Internationale Harmonisierung

Die zunehmende Harmonisierung der Markenrechtsysteme erleichtert internationale Recherchen, stellt aber auch neue Anforderungen an die Vollständigkeit der Prüfung.

Social Media und Online-Präsenz

Die Bedeutung von Social Media und Online-Präsenz für die Markenrecherche wächst kontinuierlich. Auch nicht registrierte Kennzeichen können über ihre Online-Nutzung Markenrechte begründen. Dieser Trend erfordert eine Anpassung der Recherchemethoden, um auch digitale Markennutzung zu erfassen.

Checkliste für die Markenrecherche

  • Bestimmung der relevanten Waren- und Dienstleistungsklassen
  • Recherche im deutschen Markenregister (DPMA)
  • Recherche nach Unionsmarken (EUIPO)
  • Internationale Markenrecherche (WIPO)
  • Recherche in nationalen Markenregistern im relevanten Ausland
  • Unternehmensregister und Firmennamen prüfen
  • Domain-Recherche durchführen
  • Internetrecherche nach Benutzungsmarken
  • Bewertung der visuellen Ähnlichkeit
  • Prüfung der phonetischen Ähnlichkeit
  • Analyse der begrifflichen Ähnlichkeit
  • Juristische Bewertung der Verwechslungsgefahr
  • Entwicklung einer Anmeldestrategie

Fazit

Eine gründliche Markenrecherche ist die Grundlage für eine erfolgreiche Markenanmeldung. Sie schützt nicht nur vor kostspieligen Rechtskonflikten, sondern optimiert auch die Erfolgsaussichten der Anmeldung. Die Komplexität der modernen Markenlandschaft erfordert professionelle Unterstützung und systematisches Vorgehen.

Die Investition in eine umfassende Markenrecherche zahlt sich langfristig aus, da sie die Grundlage für eine starke und durchsetzbare Marke schafft. Wenn Sie Sicherheit über die Verfügbarkeit Ihrer Wunschmarke benötigen, sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Häufig gestellte Fragen

Wie lange dauert eine professionelle Markenrecherche?
Eine umfassende Markenrecherche dauert in der Regel 2-3 Arbeitstage. Die Dauer hängt von der Komplexität der Marke, der Anzahl der zu prüfenden Klassen und dem geografischen Umfang ab.
Die Kosten variieren je nach Umfang der Recherche. Eine einfache deutsche Recherche beginnt bei wenigen hundert Euro, während internationale Recherchen entsprechend mehr kosten können.
Grundlegende Recherchen sind für Laien möglich, jedoch erfordert die rechtliche Bewertung der Ergebnisse Fachwissen. Eine professionelle Recherche bietet mehr Sicherheit und Vollständigkeit.
Die Recherche sollte vor der Markenanmeldung, idealerweise bereits vor der Entwicklung der Marke und vor größeren Investitionen in Marketing und Werbung durchgeführt werden.
Je nach Grad der Ähnlichkeit können verschiedene Strategien verfolgt werden: Modifikation der Marke, Einschränkung des Schutzumfangs oder Verhandlungen mit den Inhabern älterer Rechte.
Ja, auch Benutzungsmarken und notorisch bekannte Zeichen können Markenrechte begründen und müssen bei der Recherche berücksichtigt werden.
Die meisten Markenregister werden täglich aktualisiert, jedoch können neue Anmeldungen erst nach der Veröffentlichung recherchiert werden.
Eine professionelle Recherche minimiert das Risiko erheblich, kann aber aufgrund der Komplexität des Markenrechts und möglicher Benutzungsmarken keine absolute Sicherheit garantieren.
Die Nizzaer Klassifikation ist fundamental für die Markenrecherche, da Markenrechte klassenspezifisch bestehen. Eine falsche Klasseneinteilung kann zu unvollständigen Rechercheergebnissen führen.
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Wiro Wickord und Sven Buser

Ihre Markenprofis. Dr.-Ing. Wiro Wickord und Sven Buser, M. Sc., sind erfahrene deutsche Patentanwälte sowie European Trademark and Design Attorneys. Beide waren vor ihrer Zulassung in markenrechtlichen Abteilungen des DPMA und BPatG tätig und engagieren sich heute aktiv in Fachverbänden und Wirtschaftsnetzwerken.

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Wiro Wickord und Sven Buser

Ihre Markenprofis. Dr.-Ing. Wiro Wickord und Sven Buser, M. Sc., sind erfahrene deutsche Patentanwälte sowie European Trademark and Design Attorneys. Beide waren vor ihrer Zulassung in markenrechtlichen Abteilungen des DPMA und BPatG tätig und engagieren sich heute aktiv in Fachverbänden und Wirtschaftsnetzwerken.